Schuleingangsphase

Veröffentlicht: Donnerstag, 28. Januar 2016 Geschrieben von Tinsberger Schule

 

 

Konzept der Schuleingangsphase

Die Schuleingangsphase umfasst die Klassen 1 und 2. Sie kann in einem, zwei oder drei Jahren durchlaufen werden. 

Gleichaltrige Kinder lernen unterschiedlich schnell, unterschiedlich viel und benötigen dafür unterschiedliche Lernwege und Lernstrategien. Das Ziel der Schuleingangsphase ist, alle schulpflichtigen Kinder eines Jahrgangs in die Grundschule zu integrieren und sie dem Grad ihrer individuellen Entwicklung entsprechend zu fördern. 

An der Grundschule Tinsberg findet der Unterricht jahrgangsbezogen statt. Die Klassenlehrer/ -innen werden durch Doppelbesetzung, der sozialpädagogischen Fachkraft, und durch die Mitarbeiterin des Projektes „Förderung der Chancengleichheit an Lüdenscheider Grundschulen - Stärkung der Basiskompetenzen - Förderung der Schulfähigkeit der Stadt Lüdenscheid“, unterstützt. 

Ihre Aufgabe ist es vor allem, Kinder, die mehr Lernzeit benötigen, in den Basiskompetenzen zu unterstützen und zu fördern. 

 

Schulanmeldung

Die Eltern schulpflichtiger Kinder bekommen schriftlich einen individuellen Anmeldetermin, zu dem sie ihr Kind mitbringen. 

Die Schulleitung und die sozialpädagogische Fachkraft führen die Schulaufnahme gemeinsam, mit einem für alle Lüdenscheider Grundschulen einheitlichen Verfahren, durch. Die Dokumentation der Lernvoraussetzungen eines Kindes folgt einem Ampelsystem,

                 rot        =    auffällig,

                 gelb     =    eher zufrieden stellend, als auffällig,

                 grün     =    zufrieden stellend,

das sich über die gesamte Schulzeit fortsetzt. 

Wenn sich bei der Anmeldung Hinweise ergeben, dass eine erfolgreiche Mitarbeit in der Schule gefährdet ist, nimmt die Schulleiterin mit Einverständnis der Eltern, Kontakt zu therapeutischen Einrichtungen, die das Kind besucht, und zum Kindergarten auf. 

Hieraus können sich Beratungsgespräche mit den Eltern hinsichtlich der weiteren Förderung des Kindes ergeben, z.B. konkrete Hinweise auf Frühförderstellen, sozialpädagogische Zentren, Beratungsstellen, Kinder- und Jugendpsychiatrie, usw.

 

Einschulung

Am ersten Schultag nach den Sommerferien haben die neuen Schüler/innen mit ihren Eltern die Möglichkeit ihre neue Klasse, die Klassenlehrerin und die anderen Schulanfänger/innen kennen zu lernen. 

Die Einschulung findet am zweiten Schultag nach den Sommerferien statt. Sie wird in der Regel von den Schüler/innen der Klasse 2 gestaltet. 

 

1. bis ca. 5. Schulwoche

Die sozialpädagogische Fachkraft fertigt eine Aufstellung der schulärztlichen Untersuchungsergebnisse an, die an die Klassenlehrerinnen weitergeleitet wird. Bei auffälligen Untersuchungsergebnissen, die ärztliche kontrolliert werden sollten, führt die Klassenlehrerin mit den Eltern ein Gespräch. Es wird eine Frist vereinbart, in denen die Eltern das Kind dem jeweiligen Facharzt vorstellen, sofern dieses noch nicht geschehen ist. Erfolgt der Arztbesuch nicht, werden die Eltern darauf hingewiesen, dass dieses Versäumen die Schullaufbahn des Kindes deutlich beeinflussen kann. Der Vorgang wird dokumentiert. 

Die genauere Feststellung der Lernvoraussetzungen der Schüler/innen auf der Basis des Schulfähigkeitsprofils, erfolgt in den ersten Schulwochen durch die Beobachtung im Unterricht, in der Pause (Frühstückspause), auf den Treppen im Gebäude und in der Turnhalle. 

Darüber hinaus werden die Kinder in gezielt herbeigeführten Situationen beobachtet. Hierzu wurden eigenes Beobachtungsmaterial (Teile des Schulspieles, Schreibbewegungstest) und Dokumentationsbögen entwickelt, die in ihrer Darstellung dem bereits erwähnten Ampelprinzip folgen. Im Schuljahr 2014/15 wird dieses Material erstmalig an allen Schulen Lüdenscheids eingesetz

 

Ca. 6. Schulwoche

Die vorliegenden Ergebnisse bilden die Grundlage einer Stufenkonferenz. Hier werden ca. in der 6. Schulwoche die Schüler/innen benannt, die in Zukunft verstärkt von der sozialpädagogischen Fachkraft gefördert werden. Die Fördergruppen und die Fördermaterialien werden festgelegt. Die Klassenlehrerin informiert die Eltern, gegebenenfalls mit der Sozialpädagogischen Fachkraft.

Die übrigen Schüler/innen des Jahrganges werden nach den Prinzipien der individuellen Förderung in den Klassen unterrichtet.

 

7. Schulwoche bis Schuljahresende

Die Förderung kann je nach dem Grad der Notwendigkeit sowohl innerhalb des Klassenverbandes als auch im Lernstudio erfolgen.

Primäre Förderung in der Klasse:

Betreuung einzelner Kinder in bestimmten Unterrichtssituationen

Hilfe beim Erwerb von Organisationsstrukturen im Klassenraum

Förderung beim Erwerb emotionaler Kompetenzen und Konfliktfähigkeit

Hilfe beim Erwerb von Fähigkeiten im Umgang mit Hilfsmitteln und Material im Rahmen des Unterrichts

Diese problembezogene Förderung kann in einzelnen Stunden bis in die Klasse 2 weitergeführt werden.

Primäre Förderung von Kindern mit besonderen Defiziten im Lernstudio:

Motorik (Bewegungsparcours in der Turnhalle, Schreibtanz)

Wahrnehmung 

Sprachfähigkeit (Ausdrucksfähigkeit in der deutschen Sprache)

Soziale Kompetenzen (Kommunikation, Selbstständigkeit, Emotionalität,

Kooperation)

Spielverhalten

Erschließung der Lebenswelt

Konzentrationsfähigkeit (Marburger Konzentrationstraining)

Umgang mit Arbeitstechniken und Aufgabentypen

Mengen- und zahlbezogenes Wissen 

Automatisierung der Buchstabenerkennung und Lautierung 

Kinder des Lernstudios nehmen an Teilen des Klassenunterrichtes teil. 

 

Fortlaufende Evaluation

Die Lernfortschritte der geförderten Schüler/innen werden fortlaufend überprüft und auf den bereits vorliegenden Beobachtungsbögen dokumentiert. 

Circa vier Wochen vor Ende des Schuljahres wird in einer Stufenkonferenz der aktuelle Entwicklungsstand der Schüler/innen beschrieben und über weitere Maßnahmen entschieden. 

Für die Elternberatung wird eine Lern- und Förderempfehlung erstellt. Zudem werden vergleichbare Arbeitsergebnisse des Kindes vom Beginn und vom Ende des Förderzeitraumes präsentiert. 

Beginn der Förderung 

Aufgabe: Zeichne die Haus-Baum-Mann-Vorlage ab!

 

Lern- und Förderempfehlung (Lernstudio)

Name des Kindes:   …………………..............…                                    

Schuljahr:                 .…………………………......

Zuhören und melden

Hört bei Arbeitsaufträgen zu und kann seine/ihre Aufgaben bearbeiten

 

Fragt bei Unklarheiten nach

 

Hält sich an die Melderegeln der Klasse

 

Arbeiten am Platz

Arbeitet konzentriert und zügig

 

Erledigt Aufgaben vollständig

 

Gibt bei Problemen nicht auf; kann sich selbst helfen oder Hilfe in Anspruch nehmen

 

Feinmotorik

Kann mit Stiften, Kleber und Schere sorgfältig umgehen

 

Kann eine abgegrenzte Fläche sorgfältig ausmalen

 

Kann gegenständlich malen

 

Wahrnehmung auditive Wahrnehmung und Gedächtnis

Kann Anlaute heraushören

 

Kann Auslaute heraushören

 

Kann Wörter in Silben gliedern

 

Merkfähigkeit beim Nachsprechen von Sätzen (Gedichte/Arbeitsaufträge)

 

Visuelle Wahrnehmung

Kann Spuren verfolgen

 

 Händigkeit rechts/ links/ wechselnd

 

Kann gut fehlende Teile ergänzen

 

Sprachlichen Fähigkeiten

Phonetisch-phonologische Ebene

Lautbildung / Aussprache

Redefluss

 

Syntaktisch-morphologische Ebene

Artikelsetzung

Pluralbildung

Steigerungsformen

 

Semantisch-lexikalische Ebene

Sprachverständnis

Wortschatz

 

Deutsch

Kann die erarbeiten Buchstaben benennen

 

Kann die Buchstaben nach Ansage schreiben

 

schreibt die Buchstaben bewegungsrichtig

 

Kann die Linien einhalten

 

Lesen

Liest in Silben

 

Liest erste einfache Wörter 

 

Liest erste einfache Wörter sinnentnehmend (Male!)

 

Mathematisches Basiswissen

Kreis, Dreieck, Viereck unterscheiden und benennen

 

Lineare Stück-für-Stück-Zuordnung bei ungleichen Elementen

 

Würfelbilder spontan benennen

 

Ziffern bis 10 aus der Vorstellung schreiben

 

Zahlenreihe bis 10 aus der Vorstellung schreiben

 

Vorgänger/ Nachfolger bestimmen

 

Mächtigkeit von Mengen vergleichen 

 

Menge von 10 abzählen

 

Einfache Mengenzerlegung

 

Additionsaufgaben bis 10 rechnen

 

Sport

Bewegungssteuerung

 

Gleichgewicht 

 

Motivation

 

Selbstständiges An- und Ausziehen

 

FAUSTLOS

 

 

Sonstiges

Hausaufgaben erledigt

 

Sportzeug vorhanden

 

Sportschuhe/Hausschuhe passen

 

Frühstück vor / in der Schule

 

Medienkonsum

 

Schlafenszeit

 

Fehlzeiten

 

Arbeitsmaterial vorhanden

 

 

Lüdenscheid, den ……………………………………………………………………………………………

 

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(Dipl.-Soz.Päd Ute Hoffmann, Lernstudio)                                              (Unterschrift der Eltern)

 

Ende der Förderung

Aufgabe: Zeichne die Haus-Baum-Mann-Vorlage ab!

In der Regel wird im Verlauf des zweiten Schulbesuchsjahres  entschieden, ob ein Kind für ein drittes Jahr in der Schuleingangsphase bleibt. 

Die Dokumentation der Förderung wird an die nachfolgenden Lehrer/innen weitergegeben.